Originales Notenheft, um 1895.
The German Patrol.
Die Wachtparade kommt.
Characterstück von Richard Eilenberg (Opus 78).
Mit Titelbild in farbiger Chromolithographie:
Wachparade vor dem Palais Kaiser Wilhelm I. in Berlin (Historisches Eckfenster des Arbeitszimmers des Kaisers), im Hintergrund das Denkmal Friedrich des Großen.
Heinrichhofen´s Verlag, Magdeburg.
Farblithographie von: Lithographische Anstalt von C. G. Röder, Leipzig.
Mit sechs Seiten.
An der rechten Ecke mit eingeprägtem Adelswappen.
Am unteren Rand mit Stempel: K.K. Hof-, Kunst- und Musikalien-Handlung.
Größe 248 x 308 mm.
Mit geringen Alterungs- und Gebrauchsspuren, guter bis sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – Von äußerster Seltenheit!!!
100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!!
Besichtigung jederzeit möglich.
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1895, 19. Jahrhundert, Adel, adlig, Altdeutschland, Aristocracy, aristocratic, Aristokratie, Armee, Army, Berlin-Mitte, composer, D-10117 Berlin, D-10178 Berlin, Der königlich preußische Marstall, Deutsche Geschichte, Deutscher Kaiser, Deutscher Kaiser und König von Preußen, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, Deutschland, Dienst, Dienstzeit, Dynastie, Dynastien, Edelleute, Elite, Elitetruppe, Feldheer, Garde-Infanterieregimenter, Gardekorps, Garde-Regimenter, Garnison, Gebrauchsgraphik, Generalstab, German, Germans, Germany, Grafik, Graphik, Heer, Heeresdienst, Heeresleitung, Heerführer, Heerwesen, Herrscher, Herrscherhaus, Herrscherhäuser, High Society, Historically, Historienbilder, Historisch, Historische Bilder, Historische Persönlichkeiten, History, Hochadel, hohe Militärs, Hohenzollern, Insignien des Hausordens der Hohenzollern, Kaiser Wilhelm II., Kaiser-Alexander-Regiment, Kaiserhaus, Kaiserreich, Kaiser-Wilhelm-Palais, Kaiserzeit, Kommando, Komponist, Kompositionen, Königlich Preußische Armee, Kontingentverband des Königreiches Preußen, Krieger, Krone, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstgeschichte, Künstler, Landesverteidigung, Majestät, Melodie, Militär, Militärgeschichte, Militaria, military, Monarch, Monarchie, Musik, Musiker, Nobels, Nobility, Nostalgia, Nostalgie, Notenheft, Oberste Heeresleitung, Oberster Heerführer, Oberster Kriegsherr, Offizier, Paradeuniform , Patriotismus, Person, Persönlichkeiten, Pickelhaube, Preußen, Preußenkorps, Preußisches Heer, Pro Gloria et Patria, Regent, Regentschaft, Regiment, Regimentsgeschichte, Reichshauptstadt Berlin, Royal, Royals, Soldat, Soldier, Staatsoberhaupt, Stadtgeschichte Berlin, Streitkräfte, Takt, Tanz, Tanzmusik, Tatentradition, Thron, Tradition, Truppe, Truppenformationen, Truppengattung, Uniform, Uniformkunde, Uniforms, Unter den Linden 9, Vaterland, Waffen, Waffengattung, Wehrfähigkeit, Wehrhaftigkeit, Wehrkraft, Wilhelminische Ära, wilhelminische Epoche, wilhelminische Weltpolitik, Wilhelminisches Kaiserreich, Wilhelminisches Zeitalter, Zeitalter, Zeitgeschehen, Zeitgeschichte, Zweites Kaiserreich, Zweites Reich Der Große Wachaufzug Unter den Linden in Berlin war ein militärisches Ehrenritual. Soldaten des preußischen Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1 hatten diesen Aufzug erstmals am 18. September 1818 anlässlich des Besuchs Zar Alexanders I. vor der im gleichen Jahr errichteten Neue Wache durchgeführt. Die Haupt- und Königswache für das gegenüberliegende Königliche Palais war von Anfang an auch der Erinnerung an die Befreiungskriege gewidmet. Geschichte Das Ritual fand 100 Jahre lang bis zum Ende der Monarchie im November 1918 statt, wobei die Regimentszugehörigkeit der Wachtruppe jeden Tag wechselte. Nach einem bestimmten Schlüssel kam jede Formation des in Berlin und Umgebung stationierten Gardekorps mindestens einmal im Jahr an die Reihe. Die Veranstaltung klang mit einem Konzert der jeweiligen Regimentskapelle im Kastanienwäldchen aus. Richard Eilenberg (* 13. Januar 1848 in Merseburg; † 5. Dezember 1927 in Berlin) war ein deutscher Komponist. Leben Eilenbergs musikalischer Werdegang begann mit dem Studium der Fächer Klavier und Komposition. Mit 18 Jahren komponierte er sein erstes Werk – eine Konzertouvertüre. Als Freiwilliger nahm er am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil. Eilenberg war seit 1873 Musikdirektor und Dirigent in Stettin und ließ sich 1889 in Berlin als freier Komponist nieder, wo er in der Bremer Straße 71, NW 21 (Berlin-Moabit) wohnte. Eilenberg komponierte vor allem Märsche und Tänze für Orchester, Harmonie- und Militärmusik, ein Ballett Die Rose von Schiras op. 134 und die Operetten Comteß Cliquot (1909), König Midas, Marietta und Der tolle Prinz. Von Bedeutung sind auch die von ihm komponierten Märsche Krönungsmarsch (für Alexander III. von Russland) und Janitscharen-Marsch op. 295, der anlässlich des Preismarschwettbewerbs entstand. Am bekanntesten sind jedoch seine der Salon- bzw. Unterhaltungsmusik zuzurechnenden Stücke Petersburger Schlittenfahrt op. 57 (1885/86; auch mit Subtext Schön ist’s im Winter von Leo Breiten) und Die Mühle im Schwarzwald op. 52 (1885) geworden. Eilenberg hinterließ ca. 350 Kompositionen, darunter 10 Fantasien nach Melodien großer Meister unter dem Titel Ehrenkränze der Tonkunst op. 268–277 und die Suite Durch Feld und Wald op. 119. Die eher abwertende Beurteilung seiner Charakterstücke durch die zeitgenössische Musikpublizistik als trivial und seicht hat deren Popularität in keiner Weise geschadet. Im Alter von 65 Jahren wurde er zu Schallplattenaufnahmen eingeladen, die bei Homokord erschienen (Berlin 1913). Dorothea geb. Schulze (1889–1970). Sein Grab befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf. Das Alte Palais (ehemals: Kaiser-Wilhelm-Palais) an der Prachtstraße Unter den Linden 9 im Berliner Ortsteil Mitte ist ein ehemaliges Palais der Hohenzollern. Es wurde in den Jahren 1834 bis 1837 von Carl Ferdinand Langhans im Stil des Klassizismus als Winterresidenz für den preußischen Prinzen Wilhelm und späteren deutschen Kaiser Wilhelm I. erbaut. Im Zweiten Weltkrieg ausgebrannt, wurde es 1963 bis 1964 von Fritz Meinhardt außen historisch und innen modern wiederaufgebaut. Seitdem beheimatet das Baudenkmal die Juristische Fakultät der Humboldt-Universität. Vorgeschichte und Planung An der Stelle des Alten Palais befand sich zuvor das zwischen 1688 und 1692 erbaute Stadthaus von Ernst Bernhard von Weyler, des Chefs der kurbrandenburgischen Artillerie. Sein Sohn Christian Ernst, der nach Wien zog, verkaufte es an den Markgrafen Philipp Wilhelm von Brandenburg-Schwedt. Dessen Nachfahre Markgraf Friedrich Wilhelm ließ es durch Christian Ludwig Hildebrandt zu einem barocken Palais umbauen. Die Weigerung der Markgrafen, ihr Palais für die Anlage von König Friedrichs II. programmatischem Forum Fridericianum zu veräußern, führte zum Scheitern der ursprünglichen Planungen. Als Friedrich 1774 die Arbeit an einer stark verkleinerten Version seines Forums wieder aufnahm, mussten Garten und Hintergebäude des Palais dem Neubau der Bibliothek weichen. Die Erben des Markgrafen Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Schwedt verkauften das bis dahin Markgräflich-Schwedtsche Palais genannte Gebäude für 25.000 Taler an Otto Friedrich von Bredow (1726–1799) auf Senzke und Haage. Es ist nicht bekannt, in welchem Jahr Otto Friedrich von Bredow das Palais erworben hat. Im Jahr 1817 erwarb Graf Tauentzien von Wittenberg, Gouverneur von Berlin und Chef des III. Armeekorps das Haus, um es als Wohn- und Dienstsitz zu benutzen. Prinz Wilhelm wurde 1825 sein Nachfolger, bezog das Palais aber erst nach seiner Verheiratung mit Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach im Jahr 1829. Der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm plante indessen eine Umgestaltung des Forums zu einer Denkmalsanlage für Friedrich den Großen. Sein Lieblingsarchitekt Karl Friedrich Schinkel beabsichtigte zu diesem Zweck den Abriss der Bibliothek und des Markgräflichen Palais zwecks Errichtung eines ausgedehnten zweitürmigen Palastes für Prinz Wilhelm. Dieser war jedoch aus Kostengründen und wegen des seiner Ansicht nach pietätlosen Abrisses der Bibliothek mit dem Plan nicht einverstanden. Er bevorzugte einen wesentlich bescheideneren Entwurf des Breslauer Architekten Carl Ferdinand Langhans. Langhans löste die von Wilhelm gestellte Aufgabe, auf dem beschränkten Grundstück ein repräsentatives Stadtpalais zu errichten, von Schinkel bereitwillig unterstützt, in einer allgemein anerkannten, eleganten Weise. Bau und Nutzung Langhans errichtete das Gebäude in den Jahren 1834–1837 im klassizistischen Stil. Es hat zur Straße 13 Fensterachsen mit einer überdachten portikusartigen Vorfahrt, ist zwei Stockwerke hoch und besitzt ein Mezzaningeschoss, geschmückt von einem umlaufenden Terrakottafries mit 18 Figuren und 16 Wappenschildern. An den Ecken fliegen Adler auf. Zum Opernplatz hin erhielt es eine begrünte Pergola. Im unteren Stockwerk des linken Gebäudeteils lagen zur Straße und nach hinten zu einem begrünten Innenhof die Wohn- und Arbeitsräume Wilhelms, im oberen diejenigen Augustas, verbunden durch eine intime Wendeltreppe. Im mittleren Teil befanden sich das Vestibül, das repräsentative Treppenhaus und oben Gesellschaftsräume. Im rechten Teil, der sich als wesentlich längerer Seitenflügel an der Oranischen Gasse bis zur Behrenstraße hinzog, befanden sich Festräume, darunter der große kreisrunde Tanzsaal. Zur Behrenstraße hin lagen um einen zweiten Innenhof Dienst- und Wohnräume des Personals, Pferdeställe und eine Remise. Im Alltagsbetrieb diente der Eingang an der schmalen Oranischen Gasse als Haupteingang und Vorfahrt. Das Palais war 50 Jahre lang in den Monaten zwischen dem Ende der Herbstmanöver im Oktober und den Frühjahrsparaden im März der Wohn- und Amtssitz Wilhelms, der 1840 zum Prinz von Preußen, 1858 zum Regenten, 1861 zum König von Preußen und 1871 zum Deutschen Kaiser aufstieg. In den Tagen der Märzrevolution von 1848, als der Volkszorn Wilhelm aus Berlin vertrieben hatte, entging es der Plünderung und Verwüstung, weil Wohlmeinende es zum Nationaleigentum erklärten. In den späten 1850er Jahren wurde es zu einem der wichtigsten Schauplätze des politischen Lebens im preußischen Staat, das 1871 mit der Reichseinigung den Höhepunkt erreichte. Zugleich war es der Ort, an dem Wilhelm seine Verpflichtungen als Oberhaupt des Hauses Hohenzollern und Angehöriger des europäischen Hochadels wahrnahm. Jeweils am Donnerstag erfüllte Augusta die Räume mit einer Gesellschaft namhafter Künstler und Gelehrter. Heinrich Strack stattete das Gebäude 1854 entsprechend den gesteigerten Repräsentationsansprüchen neu aus. Wilhelm erwarb 1882 das Niederländische Palais als Gästehaus und verband beide Gebäude durch einen verglasten Gang über die Oranische Gasse. In der Kaiserzeit entwickelte sich das Palais zu einer der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Berlins. Wilhelm erschien stets am „historischen Eckfenster“ seines Arbeitszimmers im Erdgeschoss, um mittags den Großen Wachaufzug Unter den Linden an der schräg gegenüberliegenden Neuen Wache zu beobachten. Das regelmäßig wiederkehrende Ereignis fand seit den 1870er Jahren in Reiseführern Erwähnung und lockte zahlreiche Zuschauer an. Es ist überliefert, dass Wilhelm für die Beobachtung des Wachaufzugs sogar eine wichtige Besprechung unterbrach: „Die Wache kommt, da muß ich ans Fenster! Die Leute warten auf meinen Gruß – so steht’s im Baedeker!“ – Kaiser Wilhelm I. Als unausrottbar gilt die Legende, wonach das Palais kein Badezimmer enthielt, sodass „für Wilhelm auf Wunsch eine Badewanne aus dem gegenüberliegenden Hotel de Rome von zwei Hoteldienern in das Palais getragen werden musste“. Dazu bemerkte der Oberhofbaurat Albert Geyer, es hätte sich von Anfang an ein Wannenbad in der Wohnung Augustas befunden, das Wilhelm über die Wendeltreppe erreichen konnte. Erst 1885 habe Wilhelm ein eigenes Wannenbad erhalten, das er jedoch nicht benutzte. Unter großer öffentlicher Anteilnahme verstarb Wilhelm I. am 9. März 1888 in seinem Palais. Im Anschluss wurde das Eckfenster für immer verhängt. Nachdem auch Kaiserin Augusta hier zwei Jahre später starb, wurde es als Erinnerungsstätte an das Kaiserpaar der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Haus Hohenzollern behielt es nach dem Vertrag mit dem Freistaat Preußen über die Aufteilung seines Vermögens vom 6. Oktober 1926 im Eigentum. In der Zeit des Nationalsozialismus setzte sich anstelle von Kaiser-Wilhelm-Palais die Bezeichnung Altes Palais durch.[7] Zerstörung und Wiederaufbau Das Palais erlitt 1943 während des Zweiten Weltkriegs infolge eines Bombenangriffs durch Brand eine Zerstörung des Innern, während sein Äußeres samt Fassadenschmuck, Altan und Pergola erhalten blieb. Der im Dezember 1946 im Berliner Stadtschloss veranstalteten Ausstellung „Wiedersehen mit Museumsgut“ sollte nach dem Wunsch Ludwig Justis eine weitere im Alten Palais folgen und bis in die 1950er Jahre war sein Wiederaufbau beabsichtigt. Das 1945 durch die sowjetische Besatzungsmacht entschädigungslos enteignete und später im Besitz der Humboldt-Universität befindliche Palais verfiel jedoch zwei Jahrzehnte lang bis auf die Außenmauern. Zusammen mit der Alten Bibliothek wurde das Palais in den Jahren 1963–1964 wieder aufgebaut. Fritz Meinhardt sanierte die Straßenfassade des bis auf die tragenden Wände entkernten Alten Palais in den Formen von 1837 bei Veränderung des Grundrisses und teilweise der Raumhöhen. Die Pergola und die Adler an den Gebäudeecken wurden als zu deutliche Erinnerungen an Kaiser Wilhelm I. entfernt. Der hintere Gebäudeteil, der die großen Säle enthalten hatte, und die Bebauung an der Behrenstraße wurden abgerissen und durch Plattenbauten ersetzt. Infolge der Überbauung der Oranischen Gasse mit dem Haus Unter den Linden 11 steht das Palais zur Straße nicht mehr frei. Die modern gestalteten Institutsgebäude sind im Innern miteinander verbunden. Zwischen Mai 2003 und August 2005 sanierte die Stiftung Denkmalschutz Berlin das Gebäude und gab der klassizistischen Fassade die originale Fassung zurück. Bis 2008 war auch die Wiederherstellung der Pergola abgeschlossen. Das Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 (auch Alexandriner bzw. Alexander-Regiment) in Berlin gehörte zu den Regimentern mit der ältesten Tradition der Preußischen Armee. Diese Tradition reichte vom 1. Mai 1626, als Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg das 3.000 Mann starke Vorgängerregiment des Obristen Hillebrand von Kracht errichtete, bis zum 9. Mai 1945, als mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht auch das Traditionsregiment der Alexandriner, das Grenadierregiment 67 „Generaloberst von Seeckt“, aufgelöst wurde. Geschichte Im Oktober 1814 erging eine A.K.O., zwei Grenadierregimenter zu bilden. Eines davon war das Alexander-Regiment. Gebildet wurde es aus dem Leib-Grenadier-Bataillon (des Leib-Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm III. (1. Brandenburgisches) Nr. 8; frühere Bezeichnung: 1. Brandenburgisches Infanterie-Regiment), dem 1. Ostpreußischen Grenadier-Bataillon (der Ostpreußischen Brigade; Bezeichnung bis zum 7. September 1807: Bataillon v. Schlieffen) und dem 2. Ostpreußischen Grenadier-Bataillon (der Westpreußischen Brigade; Bezeichnung bis zum 7. September 1807: Bataillon v. Fabecky). Stiftungstag ist der 14. Oktober 1814. Bei der Neubildung der Preußischen Armee nach den Freiheitskriegen fanden nur Stämme und Formationen der alten Armee Verwendung, die sich 1806 gut geführt und in den Freiheitskriegen bewährt hatten. Das I. Bataillon wurde aus dem von der Belagerung Kolbergs 1807 bekannten Waldenfels-Bataillon gebildet, das II. und III. aus den ältesten Regimentern der Brandenburgisch/Preußischen Armee. Die Chefstelle bekam der Zar von Russland, nach welchem das Regiment am 19. Oktober 1814 „Grenadier-Regiment Kaiser Alexander“ benannt wurde. Ab dem 27. November 1819 hieß es „Kaiser Alexander Grenadier-Regiment“. Die Liste der Offiziere vom Oktober 1814 umfasst 59 Namen, darunter 14 bürgerliche. 40 Offiziere, darunter fast alle bürgerlichen, trugen das Eiserne Kreuz 2. Klasse, drei die 1. Klasse und fünf den Orden Pour le Mérite. Am 18. Februar 1820 erhielt das Regiment den Garde-Rang. Die letzte Namensänderung erfolgte am 14. Juli 1860 in „Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1“. Das Regiment garnisonierte die gesamte Zeit seines Bestehens in Berlin. Seine Kaserne befand sich zunächst in der Alexanderstraße 56 nahe dem Alexanderplatz. Aus dem Jahr 1848 wird berichtet, dass die Angehörigen des Füsilierbataillons in Privatquartieren in der Nähe der Kaserne untergebracht waren. Da das alte Kasernengebäude bereits im 19. Jahrhundert nicht mehr ausreichte und die Einheiten des Regiments auf andere Standorte in Berlin verteilt werden mussten, bezog das Regiment zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Neubau an der heutigen Geschwister-Scholl-Straße (vormals Prinz-Friedrich-Karl-Straße), zwischen Bahnhof Friedrichstraße und Museumsinsel (am Kupfergraben). Die Nationale Volksarmee der DDR benannte den Kasernenkomplex nach Friedrich Engels, der seinen Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger 1841 bei der Garde-Artillerie-Brigade Am Weidendamm 1–3 abgeleistet hatte. Dort befand sich bis 1990 das Wachregiment der NVA. Heute ist der Kasernenkomplex teilweise Bestandteil der sogenannten Museumshöfe des Deutschen Historischen Museums (DHM) und der Staatlichen Museen Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Weitere Gebäude werden von der Humboldt-Universität zu Berlin genutzt. Der im Volksmund als „Alter Exer“ bezeichnete Exerzierplatz des Alexander-Regiments befand sich an der Schönhauser Allee im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, dort trug Hertha BSC bis 1905 seine ersten Spiele aus. Heute befindet sich hier der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Der erste Wachaufzug mit klingendem Spiel überhaupt vor der Schinkelschen „Neuen Wache“ erfolgte am 18. September 1818 anlässlich des Besuchs des Regimentschefs, Zar Alexander von Russland, durch das Alexander-Regiment. Deutsche Revolution 1848/49 Bei den Straßenkämpfen während der Märzrevolution in Berlin fielen ein Premier-Leutnant (Oberleutnant) und drei Grenadiere. Ob und wie viele Berliner Bürger dem bewaffneten Einschreiten des Regiments zum Opfer fielen, ist nicht bekannt. Am 23. April 1848 (eingesetzt war das Füsilier-Bataillon) starben bei Schleswig zwei Leutnants und drei Füsiliere. Vom 5. bis 9. Mai 1849 war das Regiment (I. Bataillon und Füsilier-Bataillon) in Dresden im Straßenkampf eingesetzt. Dabei fielen zwei Leutnants sowie zwei Füsiliere. Auch hier gibt es keine Zahlen über die Toten und Verwundeten unter der Zivilbevölkerung. Die Alexandriner konnten eine Kanone der Aufständischen erobern. Diese Kanone zierte später ein Denkmal zur Erinnerung der Gefallenen des Regiments bei den Dresdner Straßenkämpfen im Garten des Offizierskasinos. Deutscher Krieg 1866 Am 28. Juni bei Soor und am 3. Juli in Königgrätz kämpfte das Regiment. Bei Königgrätz standen die Alexandriner dem österreichischen Alexander-Regiment (Infanterie-Regiment Kaiser Alexander von Rußland Nr. 2) gegenüber. Grenadier Plitzko vom Brigade-Regiment „Elisabeth“ eroberte die Fahne des 2. österreichischen Bataillons. Die Fahne kam später nach Potsdam in die Garnisonkirche. Die Verluste in diesem Feldzug waren verhältnismäßig gering, mit einem Unteroffizier und sieben Mann. Deutsch-Französischer Krieg 1870/71 Am Tage von St. Privat, dem 18. August 1870, wurden 13 Offiziere getötet und 14 verwundet, darunter zwei Bataillonskommandeure. Die Mannschaften erlitten Ausfälle von 820 Mann (Gefallene und Verletzte). An diesem Tage fiel auch der älteste Kriegsfreiwillige dieses Krieges. Der Unteroffizier Christian Raspe, 10. Kompanie, ein 53-jähriger Gastwirt, geboren im Kreis Mansfeld, der bereits 1837 im Regiment gedient hatte und 1848 als Halbinvalide ausgeschieden war, hatte sich bei der Mobilmachung erneut gemeldet. Er machte den Einmarsch in Frankreich zu Fuß mit, musste aber später aufgrund wunder Füße auf dem Kompaniekarren gefahren werden. Am Tag der Schlacht bestand er darauf mitzukämpfen und fiel durch einen Schuss in die Brust. Weitere gefallene Offiziere hatte das Regiment im Verlauf dieses Krieges nicht zu verzeichnen; die Anzahl der gefallenen Unteroffiziere und Mannschaften ist nicht bekannt. Das Regiment war in zentraler Rolle der Eroberung bei Le Bourget am 30. Oktober 1870 beteiligt. Ein Bild stellt den Kommandeur der 2. Garde-Infanterie-Division, Generalmajor Rudolph Otto von Budritzki (vorher Kommandeur der Alexandriner) mit der Fahne des II. Bataillons des Regiments „Elisabeth“ dar, die er dem fallenden Fahnenträger beim Sturmangriff entrissen hatte. In diesem Angriff entschied ein 23-jähriger Seconde-Leutnant an der Spitze der 8. Kompanie den Kampf um den Bahnhof. Bereits für St. Privat mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet, wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Beim Siegeseinzug in Berlin wurde ihm die Ehre zuteil, vor allen Gardetruppen an der Spitze der 89 eroberten französischen Fahnen zu marschieren und diese am Reiterdenkmal König Friedrich Wilhelms III., das an diesem Tag enthüllt wurde, niederzulegen. Beim Kampf um die Gasfabrik stürmte der Tambour der 7. Kompanie, Friedrich Wilhelm Bümsen, zum Sturm trommelnd nach vorn zu seinem Kompaniechef. Als das Trommelfell platzt, drehte er die Trommel um und schlug weiter. Er war als einer der ersten im Hof der Gasfabrik. Als Tambour von „Le Bourget“ wurde er in Gedichten verewigt. Der „Figaro“ kaufte die Geschichte von der Zeitschrift Daheim und brachte das Bild des Tambours auf der ersten Seite. Weitere Teilnahme an Gefechten: 18. August Gravelotte-St. Privat 01. September Sedan 19. September 1870 – 29. Januar 1871 Einschließung und Belagerung von Paris 23. September Schlacht bei Le Bourget (5. Kompanie) 30. Oktober Le Bourget (I. und II. Bataillon) 21. Dezember Le Bourget (I. Bataillon und Füsilier-Bataillon) 15. Januar 1871 Le Bourget (I. Bataillon und Füsilier-Bataillon) 15. Januar 1871 Drancy (10. und 11. Kompanie) Erster Weltkrieg Die Teilnahme am Ersten Weltkrieg erfolgte im Rahmen der 2. Garde-Division. Während dieses Krieges fielen vier von sechs Majoren und elf von 16 Hauptleuten; einer verstarb in britischer Kriegsgefangenschaft. Die Reserveoffiziere des Regiments rekrutierten sich überwiegend aus Kaufleuten, Lehrern, Architekten und Juristen und waren durchweg bürgerlich. Es sind insgesamt 3.728 Angehörige des Regiments im Ersten Weltkrieg gefallen, davon 167 Offiziere (51 bei anderen Truppenteilen) und 3.561 Unteroffiziere und Mannschaften. Die Friedensstärke des Regiments betrug 2.058 Mann. Gefechtskalender 1914 Vormarsch an die Marne, Gefecht bei Auvelais und St. Quentin im August Marne-Schlacht, Abwehrkämpfe bei Reims im September Arras, Hébuterne im Oktober bis Januar 1915 1915 Ruhe bei Douai Januar/Februar Sommecourt und Hébuterne Februar bis März Ruhe im Elsass im April Schlacht bei Tarnow Anfang Mai Jaroslau Mai bis Juni Tuchla und Grodek-Stellung, Lemberg im Juni Schlacht bei Zamość und Krasnostaw im Juli Chełm, Lublin, Parczew, Lesna Podlaska Ende Juli und August Herbstschlacht bei La Bassée und Arras im September bis Mitte Oktober Stellung bei Roye Oktober 1915 bis August 1916 1916 Fouquescourt August Sommeschlacht August/September Laucourt September/Oktober Somme Oktober bis Januar 1917 1917 Hinter der Front Januar/Februar Somme Februar bis März Ruhe um Vervins März/April Abwehr der französischen Frühjahrsoffensive am Chemin des Dames, April/Mai Argonnen Mai/Juni Durchbruch in Ostgalizien Juni bis Anfang August Eroberung von Riga August bis Anfang September Schlacht an der Laffaux-Ecke, September/Oktober St. Mihiel Oktober bis Januar 1918 1918 Metz Januar bis März Arras März Avre-Brückenkopf bei Mailly März/Mai Ruhe bei Landrecies Mai Villers-Cotterets Ende Mai bis Mitte Juni Ruhe bei Beaurieux-Glennes Juni bis Mitte Juli Zweite Marne-Schlacht Juli Ruhe bei Montcornet August Somme August/September Siegfried-Stellung September Le Catelet und Römerstraße September/Oktober Flandern Oktober bis Anfang November Verbleib Mit dem 27. November 1918 wurde das Regiment demobilisiert. Alle Reserveoffiziere und vor dem Jahr 1897 geborenen Mannschaften wurde entlassen und der Tross des Regiments aufgelöst. Am 30. November 1918 wurde aus den Resten des Regiments ein Freiwilligen-Bataillon aufgestellt, das zum Grenzschutz Ost, zur Sicherung der deutschen Ostgrenze vor allem gegen polnische Nationalisten und die russische Rote Armee, nach Gleiwitz in Schlesien befördert wurde. Kommandeur des Bataillons war der ehemalige Regimentskommandeur Oberst Kundt. Das Bataillon übernahm in den nächsten vier Monaten im Rahmen der 2. Garde-Division die Sicherung des Abschnittes Lublinitz. In dieser Zeit stießen viele Freiwillige zum Bataillon. Am 17. April 1919 beschloss Reichswehrminister Gustav Noske (SPD) den Einsatz von Reichswehrverbänden gegen die „Rote Armee“ der bayerischen Räterepublik in München. Am 24. April 1919 wurde das Bataillon nach Bayern verlegt und kam dort am 30. April 1919 im Bereitstellungsraum nördlich von München an. In München kam es zu teilweise heftigen Straßenkämpfen auch mit schweren Waffen und zahlreichen Toten auf beiden Seiten. Vom Bataillon fielen der Vizefeldwebel Lauterbach und der jüngste Grenadier, ein 16-jähriger Freiwilliger aus Lublinitz. Eine größere Anzahl wurde verwundet. Am 2. Mai 1919 konnten die Truppen der Münchner Räterepublik besiegt werden. Zwei weitere Soldaten fielen bei Schießereien nach Beendigung des Aufstandes. Mitte Mai wurde das Bataillon wieder beim Grenzschutz Ost im Abschnitt Tarnowitz in Schlesien eingesetzt. Nach einigen Wochen verlegte das Bataillon nach Fürstenwalde/Spree. Aus dem Bataillon wurde im Juli 1919 das I. Bataillon des Reichswehr-Infanterie-Regiments 51 gebildet. Das Bataillon wurde während des Kapp-Putsches in Berlin eingesetzt und hatte die Aufgabe, eine bewaffnete technische Formation zu entwaffnen. Von Mai bis Dezember 1920 wurde das Bataillon mehrmals verkleinert und Soldaten entlassen. Mit dem 31. Dezember 1920 wurden die Abzeichen des Alexander-Regiments abgelegt. Die Reste des Bataillons kamen nach Spandau-Ruhleben in Garnison und aus ihnen wurde die 9. und 12. Kompanie des 9. (Preußisches) Infanterie-Regiments gebildet, die am 24. August 1921 die Tradition des ehemaligen Alexander-Regiments in der Reichswehr übernahm. In der Wehrmacht führte das III. Bataillon des Grenadierregiments 67 „Generaloberst von Seeckt“ die Tradition fort. Auch hier wurden traditionell zur Seitenwaffe eine Säbeltroddel mit juchtenledernem Riemen getragen zur Erinnerung an die Schlacht bei Cassano. Außerdem durften auf dem Extra-Seitengewehr oder -Säbel auf den Griffschalen das goldene „Alexander-A“ mit Krone angebracht werden. Regimentschefs Name Datum Alexander I. von Russland 19. Oktober 1814 bis 1. Dezember 1825 Alexander II. von Russland 03. März 1871 bis 13. März 1881 Alexander III. von Russland 27. März 1881 bis 1. November 1894 Nikolaus II. von Russland ab 20. November 1894 Kommandeure Dienstgrad Name Datum Major/ Oberstleutnant/ Oberst Karl von Schachtmeyer 14. Oktober 1814 bis 27. März 1825 Oberst Friedrich Heinrich Ludwig von Pfuel 30. März 1825 bis 26. September 1829 Oberst Alexander Trützschler von Falkenstein 27. September 1829 bis 13. Januar 1833 Major/ Oberstleutnant/ Oberst Ferdinand von Voß-Buch 14. Januar 1833 bis 6. September 1840 Oberst Wilhelm von Thümen 07. September 1840 bis 13. Dezember 1841 Oberstleutnant/ Oberst Eduard von Bonin 14. Dezember 1841 bis 8. März 1848 Oberstleutnant Friedrich von Waldersee 09. März bis 6. Mai 1848 (mit der Führung beauftragt) Oberstleutnant/Oberst Friedrich von Waldersee 07. Mai 1848 bis 26. Dezember 1849 Oberst Ludwig von Rauchhaupt 27. Dezember 1849 bis 12. Oktober 1854 Oberst Hans Paulus Herwarth von Bittenfeld 26. Oktober 1854 bis 13. August 1856 Oberst Heinrich Adolf von Zastrow 14. August 1856 bis 7. Juli 1858 Oberst Louis von Alvensleben 08. Juli 1858 bis 15. Januar 1859 Oberstleutnant/Oberst Friedrich von Clausewitz 03. August 1858 bis 17. Januar 1859 (mit der Führung beauftragt) Oberst Friedrich von Clausewitz 18. Januar 1859 bis 19. September 1861 Oberst Constantin von Alvensleben 20. September 1861 bis 24. Juni 1864 Oberst Hermann von Tresckow 25. Juni 1864 bis 17. April 1865 Oberst Rudolph Otto von Budritzki 18. April 1865 bis 19. Mai 1866 Oberst Otto Knappe von Knappstädt 20. Mai 1866 bis 17. Juli 1870 Oberst Barnim von Zeuner 18. Juli 1870 bis 1. Dezember 1873 Oberst Botho von Wussow 02. Dezember 1873 bis 31. Oktober 1879 Oberst Hugo von Winterfeld 01. November 1879 bis 19. September 1881 Oberst Hans von Kaltenborn-Stachau 20. September 1881 bis 21. März 1884 Oberst Rudolph von Unruhe 22. März 1884 bis 11. Januar 1886 Oberst Benno von Henninges 12. Januar 1886 bis 18. September 1888 Oberst Hermann von Rauchhaupt 19. September 1888 bis 26. Januar 1890 Oberstleutnant Ernst von Bülow 27. Januar bis 23. März 1890 (mit der Führung beauftragt) Oberst Ernst von Bülow 24. März 1890 bis 17. April 1893 Oberst Georg von Sausin de Montanières 18. April 1893 bis 11. September 1896 Oberst Helmuth Johannes Ludwig von Moltke 12. September 1896 bis 24. März 1899 Oberst Reinhard von Scheffer-Boyadel 25. März 1899 bis 17. April 1901 Oberstleutnant Dedo von Schenck 18. April bis 17. Mai 1901 Oberst Dedo von Schenck 18. Mai 1901 bis 26. Januar 1905 Oberst Otto von Plüskow 27. Januar 1905 bis 1. Mai 1908 Oberst August von Bauer 02. Mai bis 26. Oktober 1908 Oberst Friedrich Wilhelm Ewald Leopold von Kleist 27. Oktober 1908 bis 21. März 1910 Oberst Hans Schach von Wittenau 22. März 1910 bis 3. Juli 1913 Oberst Bernhard Finck von Finckenstein 04. Juli 1913 bis 9. September 1914 Major Linker 10. bis 19. September 1914 (mit der Führung beauftragt) Major Kortegarn 19. September bis 6. Oktober 1914 (mit der Führung beauftragt) Oberst Alexis von Stein-Liebenstein zu Barchfeld 28. Dezember 1914 bis 2. Januar 1917 Oberst Hans Kundt 03. Januar 1917 bis 1. März 1918 Major Fritz von Wedekind 01. März 1918 bis 19. Januar 1919 Oberst Hans Kundt 20. Januar 1919 bis Auflösung Uniform Schematische Darstellung der Uniform (1890) Das Alexander-Regiment trug einen blauen Rock mit ponceaurotem Kragen, die Schulterklappen waren weiß mit Namenszug aus roter Kordel (verschnörkeltes lateinisches „A“ unter einer Zarenkrone, darunter eine arabische 1). Die Waffenröcke hatten brandenburgische Aufschläge mit dunkelblauen Patten und drei waagerechten Litzen. Am Helm wurde der Gardeadler mit Stern getragen; zu Paraden wurde ein weißer Helmbusch angelegt, das Füsilier-Bataillon legte einen schwarzen Helmbusch an. Die Hoboisten (Militaermusiker) des Regiments trugen einen roten Helmbusch. Ab dem 18. Januar 1834 durfte das Regiment die Garde-Litzen am Kragen der Mannschaften anlegen (Offiziere hatten eine Stickerei seit der Errichtung). Seit dem 22. März 1874 beziehungsweise 14. April 1874 eine Stickerei beziehungsweise Litzen auf den Ärmelpatten. Im März 1894 wurden dem Regiment vom Kaiser die Grenadiermützen verliehen, die vorher das 1. Garde-Regiment getragen hatte. 1824 wurden diese Grenadiermützen von Zar Alexander I. dem 1. Garde-Regiment verliehen. Als Vorbild dienten die Mützen des russischen Leibgarderegiments „Pawlow“; einzig die Prägung des messingnen Mützenblechs war verschieden: hier war es der Stern des Schwarzen Adlerordens und darüber die preußische Königskrone, bei Mannschaften aus Weißmetall, bei Offizieren aus Silber. Als das Regiment zum ersten Mal am 14. März 1894 vor dem Kaiser mit den neuen Mützen paradierte, hielt er folgende Ansprache: „Ich habe euch diese Grenadier-Mützen gegeben als ein Zeichen des Dankes für die bisherige stramme Haltung des Regiments, für die hervorragenden Leistungen im Kriege und für mein Haus, und auch aus dem Grunde, weil das Regiment Alexander fast nur aus Grenadier-Bataillonen der alten Friederizianischen Armee zusammengesetzt ist …“ – Wilhelm II. Als Auszeichnung und zur Erinnerung trugen ab dem 13. Dezember 1842 die 7. und die 8. Kompanie eine Säbel-Troddel mit juchtenledernem Riemen an der Seitenwaffe, wie sie den Grenadieren des Regiments Schöning für die Schlacht von Cassano verliehen worden war. Denkmäler Auf dem Garnisonsfriedhof in Berlin-Neukölln, Columbiadamm, befindet sich ein Denkmal der Gefallenen des Regiments. Das Denkmal steht seit 1957 an diesem Standort (vorher befand es sich in Berlin-Hasenheide), der Künstler ist Kurt Kluge. Das Denkmal zeigt einen knienden barhäuptigen Soldaten, den am 8. September 1914 in der Marneschlacht gefallenen, mit Kluge befreundeten, Eberhard Freiherr von der Recke von dem Horst im Zeitpunkt seines Todes, eine Fahne haltend. An den Seiten der Namenszug des Regiments. Im Garten der Ressource (Offizierkasino) stand ein Denkmal mit einer bei den Dresdner Straßenkämpfen eroberten Kanone zur Erinnerung an die im Mai 1849 Gefallenen. Im lothringischen Amanweiler steht ein Denkmal zur Erinnerung an die Gefallenen des Tages von St. Privat und in der Garnisonkirche Berlin in der Neue Friedrichstraße war für die Gefallenen des Regiments eine Gedenktafel angebracht. Das monumentale Reiterstandbild Friedrichs des Großen am Forum Fridericianum im Berliner Ortsteil Mitte erinnert an den preußischen König Friedrich II. Geschaffen in den Jahren 1839 bis 1851 von Christian Daniel Rauch, zählt es zu den bedeutendsten Werken der Berliner Bildhauerschule und markiert den Übergang vom Klassizismus zum Realismus. Das insgesamt 13,50 Meter hohe Denkmal zeigt den mit Uniform, Hermelin und Dreispitz bekleideten Alten Fritz zu Pferd über den wichtigsten Feldherren, Staatsmännern, Künstlern und Wissenschaftlern seiner Zeit. Beschreibung Die größte Ausdehnung des rechteckigen Sockels beträgt fast 7 m × 9 m, die Gesamthöhe des Denkmals 13,5 m. Der Sockel besteht aus zwei Teilen, einem Unterbau aus Granit und einem Bronzeaufbau, dessen drei Geschosse durch leicht vorkragende Gesimse getrennt sind. In der untersten Zone sind nur Inschrifttafeln eingelassen, die beiden oberen zeigen reichen plastischen Schmuck. Die mittlere, weit zurückspringende Stufe bietet Platz für fast freiplastische Figuren, über deren Köpfen in einer zweiten Zone flachere Reliefs zu sehen sind. Ein drittes Geschoss mit rechteckigen Flachreliefs schließt sich an. Auf allen Ebenen werden die Ecken durch Voluten oder Figuren betont. Die fünfeinhalb Meter hohe Reiterskulptur des Königs zeigt ihn aufrecht und würdevoll auf dem in ruhiger Schrittstellung gegebenen Pferd Condé, Friedrichs Lieblingsross. Die rechte Hand, von der ein Krückstock herabhängt, hat Friedrich in die Seite gestützt, die Zügel hält er locker in der Linken. Er ist in eine historisch genau wiedergegebene Uniform gekleidet, die vom locker auf die Schulter gelegten Mantel nur teilweise verdeckt wird und trägt auf dem Kopf einen Dreispitz. Zwei Themenkreise bestimmen den plastischen Schmuck des Sockels: Sieht man im oberen Fries Szenen aus dem Leben Friedrichs, so sind in den beiden unteren berühmte Zeitgenossen Friedrichs verewigt. Die vier Reiter an den Ecken stellen vorne Prinz Heinrich von Preußen und Herzog Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel dar, hinten den Husarengeneral Hans Joachim von Zieten und den Kavalleriegeneral Friedrich Wilhelm von Seydlitz. Zwei Themenkreise bestimmen den plastischen Schmuck des Sockels: Sieht man im oberen Fries Szenen aus dem Leben Friedrichs, so sind in den beiden unteren die Namen berühmter Zeitgenossen Friedrichs verewigt. Die Widmung auf der Vorderseite lautet: „Friedrich dem Großen / Friedrich Wilhelm III. / 1840 / vollendet unter Friedrich Wilhelm IV. 1851“. Die vier Relieffelder im oberen Bereich zeigen vollplastisch Gestalten aus Friedrichs Zeit und Leben. Es sind, mit Ausnahme der Rückseite, die Politikern, Wissenschaftlern und Künstlern wie Immanuel Kant und Gotthold Ephraim Lessing gewidmet ist, Militärpersonen der Schlesischen Kriege. Vorderseite: Joachim Bernhard von Prittwitz, Hans Sigismund von Lestwitz, August Wilhelm Prinz von Preußen, Heinrich Sigismund von der Heyde, Johann Dietrich von Hülsen. Nordseite: Friedrich Wilhelm Gottfried Arnd von Kleist, Karl Wilhelm von Dieskau, Hans Karl von Winterfeldt, Friedrich Bogislav von Tauentzien, Friedrich Eugen von Württemberg. Westseite: Karl Wilhelm Graf Finck von Finckenstein, Ernst Wilhelm von Schlabrendorf, Carl Heinrich Graun, Johann Heinrich von Carmer, Gotthold Ephraim Lessing, Immanuel Kant. Südseite: Friedrich Leopold von Geßler, Georg Vivigenz von Wedel, Leopold II. Maximilian von Anhalt-Dessau, Hartwig Karl von Wartenberg, Georg Konrad von der Goltz. Die Inschrifttafeln an den Seiten führen folgende Namen auf: Rechte Ehrentafel (Nordansicht – links nach rechts) C. v. Linger W. D. v. Buddenbrock Ch. Wilh. v. Kalckstein J. C. v. Jeetze Diet. Fürst v. Anhalt Dessau H. v. Lehwaldt Fr. Seb. W. Truchsess Gr. z. Waldburg C. E. Gr. Nassau P. L. du Moulin Fr. Mgr. v. Brandenburg C. L. v. Bredow Aug. Ferd. Pr. v. Preußen Moritz Fürst v. Anhalt Dessau Fr. W. Mgr. v. Brandenburg August Wilh. Herzog v. Braunsch. Bevern Friedrich Rudolf von Rothenburg Heinrich Karl Ludwig Herault de Hautcharmoy Heinrich August de la Motte Fouqué Georg Ludwig von Schleswig-Holstein-Gottorf Nikolaus Andreas von Katzler Christoph II. von Dohna-Schlodien Christoph Ludwig von Stille Kaspar Ernst von Schultze Friedrich Wilhelm Quirin von Forcade Franz Karl Ludwig von Wied zu Neuwied Linke Ehrentafel (Südansicht – links nach rechts) August Friedrich von Itzenplitz Georg Wilhelm von Driesen Wolf Friedrich von Retzow Otto Magnus von Schwerin Arnold Christoph von Waldow Gustav Bogislav von Münchow Johann Carl Friedrich zu Carolath-Beuthen Kasimir Wedig von Bonin Joachim Christian von Tresckow Peter von Pennavaire Christoph Friedrich von Lattorf Heinrich von Manteuffel (Generalleutnant) Anton von Krockow Friedrich Franz von Braunschweig-Wolfenbüttel Dubislav Friedrich von Platen Carl Wilhelm Ferdinand Erbprinz von Braunschweig Wilhelm Graf v. d. Lippe-Bückeburg Karl Christoph von der Goltz Carl Heinrich von Wedel Moritz Franz Kasimir von Wobersnow Georg Ludwig von Puttkamer Wilhelm Dietrich von Wacknitz Siegmund Moritz Wilhelm von Langen Karl Friedrich von Moller Robert Scipio von Lentulus Friedrich Christoph von Saldern Joachim Friedrich von Stutterheim Paul von Werner Johann Jakob von Wunsch Christoph Karl von Bülow Heinrich Gottlob von Braun Asmus Ehrenreich von Bredow Hans Friedrich von Krusemarck Friedrich Wilhelm von Gaudi Wichard v. Moellendorff Rückwärtige Ehrentafel (Westansicht – links nach rechts) Ewald Friedrich von Hertzberg Samuel Freiherr von Coccji George Wenzeslaus Freiherr von Knobelsdorff Christian Freiherr von Wolff Carl Wilhelm Ramler Johann Wilhelm Ludwig Gleim Christian Garve Ewald Christian von Kleist Johann Friedrich von Domhardt Christian Fürchtegott Gellert Pierre-Louis Moreau de Maupertuis Charles Étienne Jordan Johann Joachim Winckelmann Antoine Pesne Geschichte Entwurf, Guss und Aufstellung] Bei der Enthüllung des Denkmals am 31. Mai 1851 anlässlich des 111. Jahrestages der Thronbesteigung des preußischen Königs waren fast 65 Jahre seit seinem Tod vergangen und ebenso lange hat diese Denkmalsaufgabe viele bedeutende Bildhauer beschäftigt, wofür annähernd 100 Entwürfe und Modelle Zeugnis ablegen. Friedrich Wilhelm Kullrich wurde beauftragt, aus diesem Anlass eine Bronzemedaille anzufertigen. Friedrich selbst wollte zu seinen Lebzeiten kein Denkmal errichtet wissen. Schon die ersten Entwürfe kurz nach dem Tod Friedrichs (1786) scheitern an der Kostümfrage. Die Entwürfe des Jahres 1791 zeigen ihn auf Wunsch Friedrich Wilhelms II. in antiker Gewandung, nach dem Vorbild der Reiterstatue Mark Aurels. Große Teile der Bevölkerung und der Armee wollten den König aber so dargestellt wissen, wie sie ihn in Erinnerung hatten: in Uniform und mit Dreispitz. Johann Gottfried Schadow der bereits Studien über Form- und Gießtechnik im Ausland (Kopenhagen, Stockholm und Petersburg) betrieben hatte,[1] reichte 1796 Entwürfe ein, auch solche, die den Herrscher in der auch von ihm bevorzugten Zeittracht zeigen, doch König und Akademie waren damit nicht zufrieden. Friedrich Wilhelm II. neigte dann einer architektonischen Lösung zu, stirbt aber darüber. Sein Nachfolger, Friedrich Wilhelm III., verschleppte die Realisierung des Vorhabens über Jahrzehnte, bedingt durch Desinteresse und die napoleonischen Kriege. Umso mehr Interesse zeigte der Kronprinz, der spätere Friedrich Wilhelm IV., der sich auch sonst als Förderer der Künste einen Namen machte. Nach 1829 wird wieder fleißig entworfen, ein zwischenzeitlich favorisiertes Projekt nach Vorbild der Trajanssäule wird wieder verworfen und inzwischen wurde längst Schadows Schüler Christian Daniel Rauch mit den Vorarbeiten betraut, er erhielt am 29. Februar 1836 den formellen Auftrag. Von Schadow ist der Spruch überliefert: „Mein Ruhm ist in Rauch aufgegangen.“ Das Modell eines monumentalen Reiterstandbilds auf einem geschmückten Postament, das den Herrscher gleichzeitig als volkstümliche, in die vertraute Uniform gekleidete Persönlichkeit darstellt, fand schließlich die Zustimmung einer eigens gebildeten Regierungskommission. Diese traf auch die Auswahl und Anordnung der Zeitgenossen, die im Sockelbereich neben allegorischen Figuren verewigt werden sollten. Die Grundsteinlegung erfolgte am 1. Juni 1840, dem 100. Jahrestag der Thronbesteigung Friedrichs II. Rauchs Mitarbeiter bei der Erstellung der Modelle waren Albert Wolff, Gustav Bläser, Eduard Julius Gebhard, Hugo Hagen, Carl Wolgast, Christian Genschow, Adolph Bräunlich, Bernhard Afinger, Julius Franz und Rudolph Piehl. Für die mehrere Jahre dauernde Herstellung der Bronzefiguren nach modernsten und effizienten Verfahren wie der Teilformerei in Sand hatte sich Rauch persönlich eingesetzt – nach einigen Probearbeiten unter seiner Oberaufsicht in der Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer holte er dessen Ziseleur und Gießmeister Karl Ludwig Friebel nach Berlin. Friebel führte den Guss in einer vorhandenen aber baulich erweiterten Werkstatt aus und hatte auch in Abstimmung mit dem Bildhauer große Werkstätten für die Modell- und Ziselierarbeiten eingerichtet. Zu Beginn des Jahres 1851 waren alle Teile, Nebenfiguren und Reliefs gegossen und wurden noch vor der Zusammenfügung ausgestellt. Am 31. Mai 1851 wurde das Monument schließlich feierlich enthüllt. Seine Maße werden in einem zeitgenössischen Dokument mit 43 Fuß Gesamthöhe, davon 18 Fuß für die Reiterfigur, angegeben. Nach der Enthüllung klebten die Berliner angesichts der gescheiterten Revolution von 1848 einen Zettel ans Denkmal: „Alter Fritz steig du hernieder, und regier die Preußen wieder! Lass in diesen schlechten Zeiten lieber Friedrich Wilhelm reiten!“ Abbau und Neuaufstellung im Park Sanssouci Im Zweiten Weltkrieg erhielt das Denkmal zum Schutz vor Luftangriffen eine gemauerte Hülle. Es überstand den Krieg unbeschadet. Der gewaltige Klotz diente in den Nachkriegsjahren der Anbringung politischer Plakate. Nach der Spaltung Berlins erklärte der Leiter des „Amtes Museen“ des Ost-Berliner Magistrats am 1. Oktober 1949: „Der königliche Reiter muss weg, […] weil er gegen Osten reitet“. Im Zusammenhang mit der programmatischen Sprengung des Berliner Stadtschlosses, der Vernichtung des Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals und dem Abbau der ebenfalls von Rauch geschaffenen Statuen der Generäle Bülow und Scharnhorst an der Neuen Wache beschloss der Magistrat im Mai 1950 die Versetzung des Reiterstandbildes Friedrichs in den Park von Sanssouci. Die Entfernung der Schutzhülle Ende Mai 1950 hatte Buntmetalldiebe angelockt, die nun erhebliche Beschädigungen verursachten. Am 13. Juli erfolgte die Abnahme des Denkmals vom Sockel, danach die Zerlegung und der Transport der Einzelteile nach Potsdam. Sie erhielten auf dem Lagerplatz der Berliner Baufirma Stuck und Naturstein gegenüber dem Neuen Palais ein mit Stroh abgedecktes und eingezäuntes Versteck. Ein zuverlässiger Mitarbeiter wurde dafür verantwortlich gemacht, dass die Teile des Monuments sicher und unbemerkt von der Öffentlichkeit gelagert werden sollten. Nach zehn Jahren fragte dieser Mitarbeiter im Ministerium für Kultur der DDR an, ob es seine Richtigkeit habe, dass das Denkmal nun zu einer Schmelze gebracht werden solle, ein Tieflader sei schon bestellt. Der Minister Hans Bentzien, der bis dahin nicht einmal gewusst hatte, wo das Bronzestandbild verblieben war, brachte in Erfahrung, dass Paul Verner, damals Erster Sekretär der Berliner Bezirksleitung der SED und Mitglied des Politbüros, der Regierungsspitze mit der Beseitigung des Symbols einer „reaktionären Politik“ den Weg zur Neugestaltung des Lindenforums frei machen wollte. Bentzien, Lehrer, Geschichtswissenschaftler und hoher Politiker konnte mit Hilfe einiger Gleichgesinnter die Schmelze offiziell verhindern und trotzdem eine „Vollzugsmeldung“ mit der Vorlage eines Schrottscheines organisieren. In dem entsprechenden Interview zu diesem Vorgang heißt es wörtlich: „Der König kam auf den Tieflader, Eberhard Bartke (ein Abteilungsleiter für Kunst im Ministerium) saß im Fahrerhaus, die weißen Mäuse (umgangssprachlich für „Verkehrspolizisten“) sicherten ab. Dann fuhren sie dort in Potsdam in einer regnerischen Nacht einmal ums Karree und luden die Pracht an anderer Stelle im Park wieder ab.“ Der in den Rettungsplan eingeweihte Generaldirektor der Staatlichen Schlösser und Gärten Sanssouci veranlasste seinen Schlossgärtner, die Denkmalteile an einem neuen Ort im Park abzuladen und wieder gut zu verstecken. Schließlich kam es 1962 dazu, dass das wieder zusammengefügte Denkmal, wie bereits 1950 vorgesehen, im Hippodrom des Parks Charlottenhof einen neuen Platz erhielt. Dies geschah ohne Aufsehen in den Medien. Wiederaufstellung Unter den Linden Die Zuwendung zur lokalen deutschen Geschichte und ihre teilweise Neubewertung in der DDR, vor allem in der Biografie Friedrichs II. von Ingrid Mittenzwei, die nur schleppend vorangehende Umgestaltung der Straße Unter den Linden und vermutlich die mit West-Berlin konkurrierende Vorbereitung zur 1987 bevorstehenden 750-Jahr-Feier Berlins trugen dazu bei, dass 1980 Erich Honecker persönlich die Order zur Wiederaufstellung des Reitermonuments gab. Eine Abteilung Sondervorhaben unter der Leitung des Stadtarchitekten Erhardt Gißke und unter Mitwirkung der Baudirektion der Staatlichen Schlösser und Gärten Sanssouci organisierte nun die Rückführung. Nach einer Restaurierung erhielt das komplette Denkmal am 30. November 1980 rund sechs Meter östlich von seinem historischen Standort einen dauerhaften neuen Platz. Die vielbeachtete Aufstellung erfolgte in Form eines „verkappten Staatsaktes“, begleitet von Verlautbarungen des Staatsratsvorsitzenden Honecker und der wissenschaftlichen Einrichtungen des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Für das Jahr 2001 hatte die Berliner Senatsbauverwaltung eine gründliche Restaurierung des Monuments ausgeschrieben. Die Arbeiten wurden an die Firma Betina Roß GmbH vergeben, die sie in ihrer Berliner Werkstatt sachgerecht und unter Aufsicht der Denkmalschutzbehörde erledigte. In der Zwischenzeit wurde das Stützfundament erneuert, neue Kandelaber und ein neues Ziergitter angefertigt. Nach der Restaurierung wurde das Reiterstandbild an der ursprünglichen Stelle wiedererrichtet. Im Jahr 2006 erfolgte eine neue Grundreinigung, bei der das Standbild eine Schutzschicht aus Wachs gegen Graffiti erhielt. Repliken Eine originalgetreue, verkleinerte Replik des hier beschriebenen Reiterstandbilds befand sich bis 1917 im Bernsteinzimmer des Katharinenpalasts in Zarskoje Selo. Ihr Verbleib nach der Oktoberrevolution ist unbekannt. Am Orangerieschloss im Park Sanssouci in Potsdam befindet sich seit 1865 eine vereinfachte, verkleinerte Marmorreplik des Reiterstandbilds. Sie wurde von den Rauch-Schülern Aloisio Lazzerini und Carlo Baratta geschaffen. Im Gutspark Dehlitz befand sich seit 1858 eine verkleinerte Bronzereplik der Reiterfigur. Sie erinnerte an den Aufenthalt des Friedrichs des Großen vor der Schlacht bei Roßbach am 5. November 1757 und wurde im Zweiten Weltkrieg zum Schutz vor einer Einschmelzung ins Schloss Lützen verbracht. Bedeutung und Rezeption Die monumentale Wirkung auf dem Mittelstreifen des Boulevards Unter den Linden und die gleichmäßigen Proportionen inmitten der Bauten des Forum Fridericianum verleihen dem Denkmal, das an das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten von Andreas Schlüter erinnert, eine außergewöhnliche städtebauliche Bedeutung. Darüber hinaus gilt es als Hauptwerk von Christian Daniel Rauch und Meisterwerk der Berliner Bildhauerschule. Es diente auch als Vorbild für viele Reiterstandbilder der Jahrhundertwende. Im Jahr 1987 besang Gisela May seine Rückaufstellung am ursprünglichen Ort.